Was ist normal und was nicht?

Beschwerden

Als Elternteil möchtest du immer das Beste für dein Baby, und wenn du bemerkst, dass es sich nicht wohl fühlt, Schmerzen hat oder Schwierigkeiten beim Atmen hat, kann das besorgniserregend sein. Einige Beschwerden treten bereits in den ersten Wochen auf und sind für dein kleines Baby unangenehm. Welche Beschwerden gibt es und wie erkennt man sie? Die meisten sind harmlos und verschwinden mit der Zeit von selbst, aber es ist hilfreich zu wissen, worum es sich handelt und was du tun kannst. Wir behandeln die häufigsten Beschwerden bei Neugeborenen: von Hautproblemen bis hin zu Darmkrämpfen, von Windelausschlag bis zum RS-Virus. Erfahre, was normal ist und wann du besser einen Arzt aufsuchen solltest.

Die meisten Beschwerden sind harmlos

Die meisten Beschwerden sind harmlos

Die meisten Beschwerden sind harmlos und verschwinden wieder, wenn dein Baby älter wird, aber es ist gut zu wissen, was genau sie sind und was du dagegen tun kannst. Wir werfen einen Blick auf die häufigsten Beschwerden bei Neugeborenen: von Hauterkrankungen bis zu Darmkrämpfen und von Windelausschlägen bis zum RS-Virus. Erfahre, was normal ist und wann es besser ist, einen Arzt zu konsultieren.

Bist du neugierig, wie andere Eltern mit Hautkrankheiten oder anderen typischen Beschwerden von Neugeborenen umgehen? Dann besuche das Community-Forum in unserer App .

Erkältung und Nasenverstopfung

Erkältung und Nasenverstopfung

Erkältungen und verstopfte Nasen sind bei Neugeborenen häufig, weil sich ihr Immunsystem noch entwickelt. Das macht Neugeborene anfälliger für Infektionen. In den meisten Fällen sind diese Infektionen harmlos, aber sie können deinem Baby Unbehagen bereiten. Wenn dein Baby unter einer verstopften Nase leidet, bemerkst du vielleicht, dass es durch den Mund atmet oder Schwierigkeiten beim Trinken hat. Dein Kleines kann auch unter einer laufenden Nase leiden. Außerdem kann sich eine Erkältung durch Husten, Schluckbeschwerden oder Reizbarkeit äußern. Du kannst versuchen, die Beschwerden deines Neugeborenen zu lindern, indem du Dampfbehandlungen anwendest. Schalte die heiße Dusche ein und stelle dich mit deinem Baby in das beschlagene Badezimmer (nicht in die Dusche). Der Dampf kann helfen, den Schleim zu lösen und die Atemwege zu öffnen. Wenn sich die Erkältung nach einer Woche nicht bessert, solltest du einen Arzt aufsuchen. Wenn dein Baby weniger als drei Monate alt ist und neben der Erkältung auch Anzeichen von Fieber zeigt, solltest du sofort einen Arzt aufsuchen. Ebenso solltest du sofort einen Arzt aufsuchen, wenn du bemerkst, dass dein Baby Schwierigkeiten beim Atmen hat, keucht oder blaue Lippen hat.

Augenprobleme bei Neugeborenen

Augenprobleme bei Neugeborenen

  • Verklebte oder tränende Augen
    Viele Neugeborene haben in den ersten Wochen verklebte oder tränende Augen. Dies wird oft durch einen noch nicht vollständig geöffneten oder verstopften Tränenkanal verursacht. In den meisten Fällen öffnet sich der Kanal innerhalb der ersten Monate von selbst. Du kannst die Augen deines Babys mit einem warmen, feuchten Tuch vorsichtig reinigen und sanft den inneren Augenwinkel massieren, um den Tränenfluss zu unterstützen. Falls die Symptome länger anhalten oder das Auge gerötet ist, solltest du einen Arzt aufsuchen.
  • Bindehautentzündung
    Eine Bindehautentzündung kann durch Bakterien, Viren oder Reizstoffe verursacht werden. Sie zeigt sich durch gerötete Augen, vermehrten Tränenfluss und manchmal gelbliches Sekret. Falls dein Baby Anzeichen einer Bindehautentzündung zeigt, ist es ratsam, einen Arzt aufzusuchen, um die Ursache zu klären und eine geeignete Behandlung zu erhalten.

Hautprobleme bei Neugeborenen

Ekzem

Ekzeme sind eine häufige Hauterkrankung, die sich durch trockene, rote und manchmal schuppige Hautstellen äußert. Etwa 10 bis 20 % der Neugeborenen sind davon betroffen. Bei vielen Babys verbessert sich das Ekzem mit zunehmendem Alter, aber bei manchen kann es chronisch bleiben oder erneut auftreten. Eine fettige Salbe kann helfen, die Haut mit Feuchtigkeit zu versorgen. Vermeide Produkte mit Duftstoffen oder Alkohol. Lauwarmes Wasser beim Baden oder Duschen ist empfehlenswert, und zu häufiges Baden sollte vermieden werden, da es die Haut austrocknen kann. Manchmal wird ein Ekzem durch eine Nahrungsmittelallergie ausgelöst. Falls du das vermutest oder das Ekzem nicht besser wird, solltest du einen Arzt für die richtige Behandlung konsultieren.

 

Kopfgneis (Seborrhoisches Ekzem)

Kopfgneis ist eine häufige und harmlose Hauterkrankung bei Neugeborenen. Er zeigt sich als gelbliche, fettige, schuppige Flecken auf der Kopfhaut, kann aber auch an den Augenbrauen, hinter den Ohren oder in Hautfalten auftreten.

Er wird durch hormonelle Veränderungen oder Hefepilze auf der Haut verursacht und verschwindet meist von selbst. Wichtig zu wissen: Kopfgneis juckt nicht und verursacht keine Beschwerden bei deinem Baby.

 

Soor (Mundsoor)

Soor ist eine Pilzinfektion, die häufig bei Neugeborenen auftritt und durch eine Überwucherung des Hefepilzes Candida albicans verursacht wird. Erkennbar ist Soor an weißen Flecken im Mund. Betroffene Babys können beim Füttern weinerlich oder gereizt sein, weil die Flecken Schmerzen verursachen. Dadurch kann es sein, dass dein Baby weniger trinkt oder die Nahrung verweigert. Stillende Mütter können ebenfalls betroffen sein, was sich durch rote, schmerzende oder juckende Brustwarzen äußert. Mit der richtigen medizinischen Behandlung und guter Hygiene verschwindet Soor meist innerhalb weniger Wochen. Sprich mit deinem Arzt über eine geeignete Behandlung, beispielsweise mit antimykotischen Medikamenten.

 

Babyakne

Babyakne zeigt sich als kleine rote oder weiße Pickelchen, meist auf den Wangen oder der Stirn. Sie wird durch hormonelle Veränderungen verursacht und verschwindet nach einigen Wochen von selbst.

 

Windelausschlag

Windelausschlag tritt häufig bei Neugeborenen auf und wird durch Feuchtigkeit und Reibung verursacht. Um ihn zu vermeiden oder zu behandeln, hilft es, die Windeln regelmäßig zu wechseln, die Haut trocken zu halten und eine schützende Salbe wie Zinksalbe aufzutragen.

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RS-Virus

RS-Virus

Das RS-Virus ist eine häufige Ursache für Atemwegsinfektionen bei Neugeborenen und kleinen Kindern. Bei älteren Kindern und Erwachsenen verursacht das RS-Virus meist nur milde Erkältungssymptome, kann aber für Neugeborene ernsthafte Komplikationen mit sich bringen. Dein Baby kann leichte Symptome wie eine laufende Nase, leichten Husten und manchmal Fieber zeigen. In manchen Fällen kann sich die Infektion jedoch verschlimmern und zu Bronchitis (Entzündung der kleinen Atemwege) oder Lungenentzündung führen.

Symptome dafür sind: schnelle, flache Atmung, Atembeschwerden, pfeifende oder keuchende Atmung, schlechte Nahrungsaufnahme oder Verweigerung der Nahrung, eine bläuliche Verfärbung der Haut (insbesondere um den Mund und die Nägel) sowie Reizbarkeit und Erschöpfung. Bei diesen Anzeichen ist es wichtig, sofort einen Arzt zu kontaktieren.

Verdauungs- probleme bei Neugeborenen

Wenn dein Baby unter Verstopfung leidet, kann das beunruhigend sein. Doch unregelmäßiger Stuhlgang ist häufig und meistens kein Grund zur Sorge. Anzeichen für Verstopfung sind:

  • Seltener Stuhlgang
  • Trockene, harte oder kleine feste Stuhlklümpchen
  • Weinen oder Anzeichen von Schmerzen beim Stuhlgang
  • Ein aufgeblähter Bauch oder verminderter Appetit

Verstopfung kann verschiedene Ursachen haben, z. B. die Art der Nahrung, Flüssigkeitsmangel oder medizinische Gründe. Sorge dafür, dass dein Baby ausreichend Flüssigkeit bekommt, und sprich mit einem Arzt, bevor du die Nahrung umstellst. Halten die Beschwerden länger als einige Tage an oder treten Blut im Stuhl, starke Schmerzen oder Gewichtsverlust auf, solltest du einen Arzt konsultieren.

 

Koliken (Darmkrämpfe)

Koliken sind ein häufiges Problem bei Neugeborenen und können für Eltern und Babys sehr stressig sein. Sie entstehen meist durch ein unreifes Verdauungssystem, Gasbildung oder Luftschlucken beim Füttern. Auch bestimmte Nahrungsbestandteile können eine Rolle spielen. Typische Anzeichen sind:

  • Untröstliches Weinen, besonders abends
  • Anziehen der Beine und harter Bauch
  • Unruhe während oder nach dem Füttern

 

Tipps zur Linderung:

  • Lass dein Baby nach dem Füttern regeläßig aufstoßen
  • Eine sanfte Bauchmassage oder ein warmes Tuch kann helfen
  • Falls du stillst, könnte eine Anpassung deiner Ernährung sinnvoll sein

Wenn dein Baby extrem viel weint, nicht zunimmt oder andere Symptome wie Fieber oder Erbrechen zeigt, sprich mit einem Arzt.

 

Reflux und versteckter Reflux

Babys können unter Reflux leiden, was bedeutet, dass der Mageninhalt in die Speiseröhre und manchmal sogar in den Mund zurückfließt. Reflux wird dadurch verursacht, dass der Schließmuskel zwischen Magen und Speiseröhre noch nicht vollständig entwickelt ist, wodurch der Mageninhalt schneller zurückfließen kann. Es gibt zwei Arten von Reflux: sichtbaren Reflux und versteckten Reflux. Anzeichen für sichtbaren Reflux bei deinem Baby sind Aufstoßen nach dem Füttern, Würgen oder Husten oder wenn dein Baby während des Fütterns unruhig ist, sehr reizbar ist und/oder während oder direkt nach dem Füttern viel weint. Bei verstecktem Reflux leidet das Baby unter denselben Symptomen, muss aber nicht aufstoßen. Das liegt daran, dass der Mageninhalt von der Speiseröhre zurück in den Magen fließt und nicht durch den Mund wieder herauskommen muss. Dein Baby kann auch Schlafstörungen haben, pfeifen und viel schlucken müssen, auch wenn es nicht gefüttert wird. Versteckter Reflux kann schwer zu erkennen sein, weil dein Baby sich nicht erbricht und stattdessen den Mageninhalt wieder herunterschluckt. Reflux ist normalerweise eine Phase, die ohne weitere Behandlung von selbst vorübergeht, wenn das Baby älter wird und der Schließmuskel zwischen Magen und Speiseröhre voll entwickelt ist. Wenn du glaubst, dass dein Baby an (verstecktem) Reflux leiden könnte, besprich diese Frage mit deinem Arzt, um die richtige Behandlung zu finden. Was du selbst tun kannst, um deinem Baby zu helfen, ist: Füttere kleinere Portionen in kürzeren Abständen, achte darauf, dein Baby in einer ruhigen, entspannten Umgebung zu füttern, mit einer Pause dazwischen, und halte dein Baby nach dem Füttern für 20-30 Minuten aufrecht.

 

Kuhmilchallergie und Laktoseintoleranz

Kuhmilchallergie und Laktoseintoleranz verursachen oft die gleichen Symptome, aber es handelt sich um zwei verschiedene Krankheiten. Ihre Behandlung ist sehr unterschiedlich, daher ist es wichtig, den Unterschied zwischen den beiden Erkrankungen zu kennen.