Der Umgang mit der neuen Aufgabe und Rolle

Elternschaft

Sobald man ein Kind bekommen hat, ändert sich deine Rolle im Leben: du bist jetzt ein Elternteil. Du hast jetzt die Verantwortung für ein winziges Menschenleben und das ist wunderbar, aber es kann auch gewaltige Herausforderungen mit sich bringen. Wir möchten die positiven Aspekte des Elternschafts hervorheben, aber auch die weniger angenehmen oder anstrengenden Dinge. Wir beleuchten alle Facetten des Elternschafts. Zum Beispiel kann das Elternschaft einen großen Einfluss auf deine psychische Gesundheit, auf deine Beziehung zu deinem Partner und dein Gefühl der Intimität haben: sowohl positiv als auch weniger positiv. Diesen Themen gehen wir gemeinsam nach, mit Erfahrungsberichten von anderen Eltern, nützlichen Tipps und Ratschlägen von Experten.

Eine realistische Sicht auf die Rolle als Elternteil

Eine realistische Sicht auf die Rolle als Elternteil

Viele Eltern haben zunächst eine Idealvorstellung vom Elternschaft. Man will alles richtig machen, für die perfekte Erziehung sorgen, eine starke Bindung zu seinem Kind aufbauen und gleichzeitig sein soziales Leben, seine Arbeit und Beziehung wie gewohnt fortsetzen. Aber diese Erwartungen sind nicht immer machbar und das kann sich wie ein Misserfolg anfühlen. Darüber hinaus kann es auch sein, dass die Vorstellungen, die man im Vorfeld hatte, sehr stark von der Praxis abweichen. Man weiß erst wirklich, wie man seine Kinder erziehen wird, wenn man tatsächlich damit befasst ist. Als Elternteil ändert man auch seine Einstellung zum Leben. Ob alleinerziehend, in geteilter Elternschaft (Co-Parenting) oder gemeinsam mit einem Partner. Dabei spielen natürlich soziale Medien eine entscheidende Rolle: diese können uns oft einen unrealistischen Spiegel vorhalten. Jeder hat sein eigenes Kreuz zu tragen, und andere haben es nicht unbedingt besser, nur weil das der Fall zu sein scheint. Kinder brauchen keine perfekten Eltern: sie brauchen liebevolle, engagierte Eltern. Versuche also nicht. dich allzu sehr mit anderen Eltern zu vergleichen, sondern folge deinen eigenen Gefühlen.

Hast du vielleicht das Gefühl, dass du die oder der Einzige bist, der mit einer bestimmten Sache zu kämpfen hat? In unserer App findest du unterhaltsame und interessante Videos von anderen Eltern über, wie sie ihr Elternschaft erfahren, womit sie zu kämpfen haben und wie sie damit umgehen.

Intimitäten als Eltern: eine neue Phase

Intimitäten als Eltern: eine neue Phase

Wenn man Kinder hat, kann sich die Intimität in der Beziehung zum Partner ändern. Mehrere Faktoren können dabei eine Rolle spielen, zum Beispiel: körperliche und seelische Müdigkeit, hormonelle Veränderungen und die neuen Aufgaben und Rollen als Eltern.

  • Körperliche Erholung nach der Entbindung: Sei kreativ

Der Körper braucht Zeit, um sich von der Entbindung zu erholen. Aber auch emotionale Intimität muss wieder aufgebaut werden. Sei dabei offen für deinen Partner, sprecht darüber, wie du dich fühlst, was du von deinem Partner brauchst und vor allem, was du nicht willst oder wozu du noch nicht bereit bist. Sei vor allem kreativ! Bist du noch nicht bereit für bestimmte Dinge, aber verspürst du das Bedürfnis nach Intimität? Intimität sieht jetzt anders aus, aber diese Veränderung bietet aber auch die Möglichkeit, eine neue Art der Bindung einzugehen. Suche gemeinsam mit deinem Partner nach kreativen Lösungen, dies kann schöne, angenehme und manchmal sogar urkomische Momente schaffen.

  • Weniger Spontaneität: Mach es zu einer Priorität

Die Intimität, die ihr erlebt habt, bevor ihr Kinder kamen, war sehr spontan, jetzt ist etwas mehr Planung erforderlich. Sexualität und Intimität verlangen jetzt häufiger nach Planung, dies kann etwas angestrengt wirken. Versucht, es nicht als Planung, sondern als Priorität zu betrachten. Konzentriert euch auf den Gedanken, dass ihr ineinander investiert, ebenso, wie ihr euch Zeit für andere wichtige Dinge im Leben freimacht. Und wenn ihr spontan mal eine halbe Stunde ohne Kind(er) zusammen habt, nutzt eure Chance!

Die Auswirkungen des Elternschafts auf eure Beziehung

Die körperliche Entwicklung deines Babys

Es ist natürlich klar, dass sich eure Beziehung nach der Geburt eures Kindes ändern wird. Ein Kind zu haben ist ein drastisches Ereignis in eurem Leben. Das Elternschaft verändert euch als Personen und infolgedessen ändern sich auch die Rollen in eurer Beziehung. Außerdem hattet ihr früher viel mehr Zeit füreinander, ihr konntet euch gegenseitig eure volle Aufmerksamkeit schenken, während ihr sie jetzt weitgehend eurem/euren Kind(ern) widmen müsst. Wie sich eure Beziehung als Eltern ändern kann:

  • Ihr lernt, die Qualitäten des anderen mehr zu schätzen
    Als Eltern lernt ihr euch auch aufs Neue kennen. Ihr entdeckt jetzt plötzlich Eigenschaften oder Qualitäten an einender, die vorher nicht erkennbar waren. Du entdeckst zum Beispiel, dass dein Partner ein fantastischer Geschichtenerzähler ist, Bücher auf lustige und lustige Weise vorlesen kann oder vielleicht sehr geduldig ist und viel besser mit wenig Schlaf auskommt, als du erwartet hast!
  • Eine tiefere emotionale Verbindung
    Ihr wandelt euch von Partnern zu Eltern und dies schafft eine einzigartige Bindung, die ihr miteinander teilt: die gemeinsame Erziehung eines Kindes. Ihr habt ein gemeinsames Ziel und teilt euch die Verantwortung dafür. Dies kann zu einer tieferen emotionalen Bindung führen, und ihr lernt, euch gegenseitig mehr zu schätzen.
  • Weniger Beziehungszeit für einander
    Die Tage sind oft vollgepackt, und die Momente, die ihr alleine mit eurem Partner verbringen könnt, werden immer kürzer und weniger. Nehmt euch immer wieder Zeit füreinander, auch wenn es nur darum geht, mal zehn Minuten lang ohne Ablenkung miteinander zu sprechen.
  • Verschiebung der Aufgaben und Rollen innerhalb der Beziehung
    Es kann sein, dass sich in der Beziehung der oder die eine Partner(in) sich mehr um die Betreuung des Kindes kümmert, während der oder die andere sich mehr auf die Arbeit konzentriert, was zu Spannungen führen kann. Wenn du Probleme damit hast, solltest du unbedingt mit deinem Partner über deine Erwartungen an die Aufgabenverteilung sprechen. Deine Rolle in der Beziehung kann sich ändern, aber es ist auch eine schöne Erfahrung, wenn ihr gemeinsam die Meilensteine eures Kindes oder eurer Kinder genießen könnt. Eure Rollen in der Beziehung mögen sich geändert haben, aber ihr seid jetzt beide Eltern und die Möglichkeit, die Meilensteine eurer Kinder gemeinsam und intensiv zu genießen und sie miteinander teilen zu können, macht diese Beziehung noch spezieller.
  • Weniger oder schlechte Kommunikation mit dem Partner
    Hektische Tage, wenig Gelegenheit einander zu sehen und vielleicht auch noch ein bisschen Schlafmangel… All das kann dazu führen, dass du und dein Partner weniger miteinander kommuniziert. Und wenn ihr miteinander sprecht, bleibt es oft ein bisschen oberflächlich oder es dreht sich vor allem um die Kinder. Kommunikation ist immer das Stichwort. Hakt es bei euch an der einen oder anderen Stelle? Dann ist es ganz besonders wichtig, dass ihr miteinander sprecht! Dinge nicht zu sagen, ist zwar anfangs nicht immer schlecht, aber auf lange Sicht schafft es Reibung.

Ihr seid nicht allein

Ihr seid nicht allein

Elternschaft kann erhebliche Herausforderungen mit sich bringen, aber denkt daran, dass ihr nicht die Einzigen seid, die mit Dingen zu kämpfen habt. Der Austausch von Erfahrungen, das Streben nach Anerkennung und Bindung und die Sorge um sich selbst, sind wichtige Aspekte. Wusstet Ihr schon, dass ihr euch im Forum unserer App mit anderen Eltern über Fragen wie Sprünge, Erziehung, Schlaf, Ernährung und mehr austauschen könnt?

Wenn ihr offen bleibt und Unterstützung bei der Erziehung sucht, könnt ihr die vielen kleinen und schönen Momente, die das Elternschaft mit sich bringt, genießen!

Psychische Gesundheit als Eltern

Die einen haben wenig Probleme damit, andere etwas mehr: Das Elternschaft kann emotionale Veränderungen mit sich bringen. Elternschaft erzeugt eine breite Palette von Gefühlen: von Freude und Euphorie bis hin zu dem Gefühl, dass man all den neuen Verantwortlichkeiten und allem, was mit dem Elternschaft einhergeht, nicht ganz gewachsen ist. Diese Gefühle können auch nebeneinander bestehen: einerseits bist du glücklich, dass der Traum von einem Kind wahr geworden ist, du bist voller Stolz und Liebe für dein Baby (und deinen Partner), aber gleichzeitig fühlst du dich möglicherweise auch überfordert. Das ist völlig in Ordnung.

  • Andere Prioritäten
    Als Eltern hat man oft andere Prioritäten: Man beginnt, andere Dinge im Leben wichtig zu finden. Natürlich macht das auch Sinn. Wo man früher mit Dingen wie Ausgehen, Karriere oder Hobbys beschäftigt war, konzentriert man sich jetzt mehr auf seine Kinder und verbringt mehr Zeit mit der Familie. Es gibt vieles, an das man sich gewöhnen muss, das alte Leben muss man loslassen, aber das kann auch positive Auswirkungen auf die psychische Gesundheit haben. Der Druck, Karriere zu machen oder jedes Wochenende ausgehen zu müssen, ist geringer und das gibt Sicherheit. Das Wichtigste in deinem Leben ist jetzt deine Familie. Darüber hinaus helfen Kinder einem auch, als Person zu wachsen. Du musst jetzt geduldiger, belastbarer und einfühlsamer sein.
  • Neue Lebenseinstellung
    Viele Eltern erleben ein starkes Sinngefühl. Die Erziehung eines Kindes fühlt sich wie ein Beitrag zu etwas Größerem, zu einer neuen Generation an. Es bietet dir eine neue Perspektive auf das Leben: Alltägliche Dinge erhalten eine neue Bedeutung. Du spürst auch die bedingungslose Liebe deines Kindes: die Bindung zwischen Eltern und Kind ist einzigartig und tiefgründig. Diese bedingungslose Liebe kann viel Freude bereiten und wird als der wunderbarste des Elternschafts erfahren.
  • Elterliche Schuldgefühle
    Eltern zu sein ist eine der bedeutungsvollsten Rollen, die ihr im Leben übernehmen könnt, aber sie kann auch Schuldgefühle hervorrufen. Als Eltern spürt ihr den Druck, alles richtig zu machen. Wie Jongleure seid ihr bestrebt, alle Bälle gleichzeitig in der Luft zu halten: Arbeit, Beziehung, soziale Kontakte und die Betreuung eures Kindes bzw. eurer Kinder. Wenn ihr das Gefühl habt, dass dies nicht hundertprozentig klappt, kann dies zu Stress und Selbstzweifel führen. Du fühlst dich deinen Freunden oder deinem Partner gegenüber schuldig oder vielleicht deinem Kind gegenüber, weil du manchmal einfach nur einen Moment Zeit für dich selbst haben willst. Auch Erwartungen aus der Gesellschaft können Druck erzeugen. Das Wichtigste hier ist, dass du erkennst, dass solche Gefühle zum Elternschaft gehören und dass diese Gefühle ganz natürlich sind. Sie bedeuten nur, dass du dich um dein Kind kümmerst und dich deiner Rolle als Elternteil bewusst bist. Perfektion existiert nicht, Fehler zu machen ist Teil des Elternschafts. Konzentriere dich auf alles, was gut läuft und was du bereits erreicht hast, setze dir realistische Ziele, sprich über deine Erwartungen und bitte bei Bedarf um Hilfe.
  • Man fühlt sich als Eltern manchmal sehr allein
    Viele junge Eltern fühlen sich vor allem in den ersten Monaten nach der Geburt ihres Kindes sehr allein und einsam. Soziale Kontakte brechen ab, oder man fühlt sich vielleicht auch nicht richtig verstanden. Vor allem in den ersten Monaten dreht sich bei euch alles nur noch um euer kleines Baby. Dabei habt ihr vielleicht mit bestimmten Problemen zu kämpfen oder wichtige Fragen zu entscheiden: Sollen wir stillen oder mit der Flasche füttern, wie halten wir es mit dem Schlafen? Manchmal fühlt es sich dann an, als ob ihr die Einzigen seid, die mit diesen Fragen zu kämpfen haben. Es ist ganz normal, sich als Eltern allein und einsam zu fühlen. Versucht, einen Weg zu finden, der für euch funktioniert. Nehmt zum Beispiel Kontakt auf zu anderen Eltern, plant Zeit für soziale Aktivitäten ein, wenn euch das wichtig ist., sprecht über eure Gefühle und nehmt euch Zeit für euch selbst. Wichtig ist Qualität, nicht Quantität! Es geht nicht darum, wie viele soziale Kontakte man hat, sondern um die Qualität dieser Verbindungen. Ein gutes Gespräch mit einer Person, in dem du die Anerkennung findest, die du in dieser Zeit so dringend brauchst, bringt mehr als ein voller Terminkalender.
  • Postpartale Depression
    Im Volksmund auch oft als postnatale Depression bezeichnet. Postpartum bedeutet „nach der Entbindung“. Etwa 10% der Frauen, die gerade entbunden haben, entwickeln eine postpartale Depression. In 9% der Fälle treten die Symptome bereits vor der Geburt des Babys auf. Auch Väter können unter depressiven Gefühlen leiden. Neben der postpartalen Depression hat jede fünfte Frau nach der Geburt negative Gefühle oder Angstgefühle, und jede siebte Frau zeigt nach der Geburt Anzeichen von Stress. Die Zeit nach der Geburt wird auch als viertes Trimester bezeichnet und sollte ausschließlich der Genesung gewidmet werden. Sowohl körperlich als auch geistig, denn Eltern zu sein ist nicht für jeden eine rosa Wolke.

Leidest du während oder nach der Schwangerschaft an depressiven Gefühlen? Dann wende dich an einen Arzt.

Erhalte mehr Einblick in die Entwicklung deines Babys mit unserer App