Einfach nur schlafen lassen! – Leben mit einem Kind, das schlecht schläft

Noch schlaftrunken schaue ich auf den Wecker. Oh nein, das hätte ich nicht tun sollen. Halb zwei. Gerade erst halb zwei. Leider ist es nicht das erste Mal und es wird auch nicht das letzte Mal sein, dass ich heute Nacht geweckt werde. Ich zähle schon lange nicht mehr, wie oft ich geweckt werde. Aber es ist klar, dass es viel oft ist. Das ist auch schon an den Tränensäcken unter meinen Augen erkennbar. 

Alpträume

Als ich mit unserer Ältesten schwanger war, war meine größte Sorge: Wie werde ich die durchwachten Nächte überstehen? Ich, die ja immer meinen Schlaf so dringend gebraucht habe. Ich bin abends gerne ausgegangen, genoss aber auch immer mal wieder einen Abend zu Hause. Mit einem guten Buch und früh ins Bett gehen. Ein echtes Hausmütterchen. Ich war absolut bereit für unser Baby, machte mir überhaupt keine Gedanken wegen der Entbindung, aber ich hatte große Angst vor dem Schlafmangel. 

Ein Kinderspiel 

Und dann kam sie zur Welt, unsere Älteste. Und ich war so unsagbar stolz. Versteht sich von selbst. Vor allem aber auf die Tatsache, dass sie im Alter von einem Monat nur einmal aufgewacht ist. Sie ließ uns schlafen. Ich habe sogar das nächtliche Füttern genossen. Sie war so ruhig und gelassen. Unsere kleine Tochter, die es anscheinend so eilig hatte, zu wachsen und sich zu entwickeln, die voller Vertrauen in mich und meine Milch wieder einschlief und wieder ins Bett gelegt werden konnte. Naja, das ist so ein bisschen durch die rosarote Brille betrachtet. Manchmal war es auch zweimal. Und manchmal war es auch nicht so leicht, sie wieder in ihr Bett zu bringen. Aber trotzdem… 

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Denkste!

Aber aus den zwei Malen wurden drei. Oder manchmal auch vier Mal. Und so wurstelten wir uns einfach durch. Mal lief es besser, mal schlechter. Es gab Zeiten, in denen sie nachts zwei Stunden wach blieb und uns in den Wahnsinn trieb. Aber es würde alles irgendwann gut sein, dachten wir. 

Und hier sind wir jetzt: nach circa sechs Jahren, in denen wir keine Nacht durchgeschlafen haben. Na ja, unsere Älteste inzwischen schon. Aber dann kamen noch zwei dazu. Und die machten einfach nahtlos dort weiter was die Unfähigkeit, nachts durchzuschlafen betraf. Juhuh! Und nichts hilft! Oder jedenfalls nichts in der Kategorie der Tricks, die ich bereit bin, auszuprobieren. Denn viele der Schlaftrainingsformate bereiten mir Bauchschmerzen. Wir schlafen also seit sechs Jahren geradezu lausig – vor allem jetzt seit einem Jahr mit unserem dritten Kind. Seit unserem zweiten Kind mache ich es mir etwas leichter, indem ich ihn zu mir ins Bett nehme und dann einfach so tue, als würde ich nicht im Prinzip alle zwei Stunden aufwachen. Und unser drittes Kind („Ach, die sind so leicht, das wird ein Kinderspiel“) hat fröhlich noch eine Schippe draufgelegt. Nein, wir haben ganz eindeutig das Schlaf-Gen nicht weitervererbt. 

Wir halten durch

Und trotzdem schaffe ich es immer noch, ich funktioniere immer noch, ich arbeite immer noch. Und es stellt sich heraus, dass ich ganz gut mit (zu) wenig Schlaf zurechtkommen kann. Oder mit gelegentlichen Energiemangel. Aber abgesehen davon, dass ich als Mutter von Natur aus nicht unsicher bin (eine weitere witzige Entdeckung, denn meine Güte, was habe ich mir oft Sorgen gemacht, bevor ich meine Kinder bekam), nagt die ganze Sache mit dem Schlafen doch hin und wieder an mir. So sehr ich mich auch für Freunde freue, deren kleine Lieblinge in der 6., 12. oder 20. Woche gut schlafen, so frage ich mich doch hin und wieder: warum nicht auch unsere? Was machen wir falsch?

Und jetzt?

Mittlerweile sind sie jetzt sechs, vier und ein Jahr(e) alt. Die süßesten Kinder der Welt. Na klar. Tagsüber. Nachts halte ich die Augen so gut es geht geschlossen, lege meinen  kleinen Schatz wieder an die andere Brust und hoffe weiterhin, dass sie jetzt bald wirklich mal fast eine Nacht durchschläft. Das kann doch nicht mehr so lange dauern, oder?

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