Kinderkrankheiten: Windpocken

Windpocken sind hochgradig ansteckend, aber harmlos. Windpocken gehen mit Bläschen auf der Haut und Juckreiz einher. Fast alle Kinder bekommen diese Krankheit, aber wenn man sie einmal hatte, kann man sie nicht wieder bekommen. Windpocken verlaufen bei Kindern meist mild.

 

 

 

Wie werden Windpocken verursacht?

Windpocken werden durch das Variella-Zoster-Virus verursacht. Das Virus wird über die Luft (durch Aushusten von Flüssigkeitströpfchen) oder durch direkten Kontakt mit den Bläschen übertragen. Die Inkubationszeit (die Zeit zwischen dem Zeitpunkt der Ansteckung und dem Auftreten der ersten Bläschen) beträgt zwei bis drei Wochen. Bis alle Bläschen ausgetrocknet sind, bleibt Ihr Kind ansteckend. Diese Zeitspanne dauert 10 bis 12 Tage. Das Varizella-Zoster-Virus ist das gleiche Virus, das die Gürtelrose (Herpes zoster) verursacht.

Wie sehen die Symptome aus?

Die ersten Anzeichen sind rote Flecken, die sich bald zu mit klarer Flüssigkeit gefüllten Bläschen entwickeln. Nach ein paar Tagen trocknen die Bläschen aus und es bildet sich Schorf. Dieser Schorf verschwindet von selbst, hinterlässt aber manchmal eine kleine Narbe. Die Bläschen können am ganzen Körper auftreten. Charakteristisch für Windpocken ist, dass die Bläschen auch auf der behaarten Kopfhaut auftreten können.

Ein weiteres häufiges Symptom ist Juckreiz. Es kann auch zu einer Halsentzündung und manchmal zu leichtem Fieber kommen. Im Übrigen sind Kinder in der Regel nicht wirklich krank. Manchmal siedeln sich Bakterien in den Überbleibseln der Bläschen an, insbesondere wenn sich Ihr Kind gekratzt hat. Dies kann zu größeren lokalen Entzündungen und oft auch zu größeren Narben führen.

Wer bekommt es?

In vielen anderen Ländern ist eine Schutzimpfung gegen Windpocken üblich. Eine Windpockenimpfung bietet einen Schutz von etwa 83 % gegen Windpocken und einen Schutz von 95-100 % gegen schwere Windpockensymptome. Windpocken treten meist bei Kindern zwischen 1 und 6 Jahren auf. Wenn Ihr Kind sich zum ersten Mal mit Windpocken infiziert, bildet sein Körper Abwehrstoffe gegen das Virus. Diese verhindern im Prinzip, dass die Krankheit wieder ausbrechen kann, im Falle einer erneuten Ansteckung. Allerdings kann eine Windpockeninfektion für Menschen mit stark geschwächter Immunität sehr gefährlich werden. Vermeiden Sie während der Infektion den Kontakt mit Säuglingen, immungeschwächten Personen und Schwangeren.

Wie wird die Krankheit behandelt?

Windpocken verschwinden von selbst, eine Behandlung ist also in der Regel nicht notwendig. Manchmal ist der Juckreiz so stark, dass eine Behandlung mit einer Zinkoxid-Schüttelmixtur sinnvoll ist. Liegt eine bakterielle Infektion der Bläschen vor, können Sie eine desinfizierende oder antibiotische Creme auftragen.

Wenn schwere Krankheitssymptome und/oder hohes Fieber auftreten, kann es sein, dass das körpereigene Immunsystem nicht stark genug ist oder Komplikationen auftreten: Dann ist es wichtig, schnell den Hausarzt aufzusuchen.

Notieren Sie an sicher Stelle, dass Ihr Kind Windpocken hatte, und bewahren Sie diese Information gut auf: Es kann für Ihr Kind später wichtig sein, sicher zu wissen, ob es die Infektion tatsächlich hatte.

Für wen können Windpocken gefährlich sein?

Erwachsene (und Kinder über 14 Jahre), die sich mit Windpocken infizieren, werden in der Regel weitaus kränker als kleine Kinder.

Vor allem Schwangere und Menschen mit geschwächtem Immunsystem können auch schwerere Komplikationen wie Enzephalitis und Lungenentzündung entwickeln. Auch bei Säuglingen (insbesondere bei Müttern, die selbst keine Windpocken hatten und daher keinen Antikörperschutz durch die Mutter haben) besteht die Gefahr eines schwereren Verlaufs. Bei diesen Personengruppen ist in der Regel eine Behandlung mit antiviralen Medikamenten angezeigt. Da diese Behandlung schnell eingeleitet werden muss, um optimal zu wirken, ist es ratsam, den Hausarzt schnell aufzusuchen.

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