Dein Baby weinen lassen, oder lieber nicht?

Dein Baby weint. Du stehst sofort auf und gehst hin, um dein Baby zu trösten. Und dann sagt jemand; „Das solltest du nicht tun, so werden sie verwöhnt!“ Und schon bricht eine Diskussion aus. Die Meinungen darüber gehen weit auseinander! Denn sollte man ein Baby schreien lassen oder doch lieber nicht? Zum Glück gibt es inzwischen viele Studien zu diesem Thema. Hier erfährst du mehr darüber. 

Ist es in Ordnung, mein Baby eine Zeit lang weinen zu lassen

Früher hieß es oft, es sei besser, das Baby schreien zu lassen, weil man es sonst zu sehr verwöhne. Die Forschung zeigt jedoch, dass es doch tatsächlich besser ist, in diesem Fall auf sein Baby einzugehen. Vor allem, wenn das Baby noch sehr klein ist. Dein Baby weint, weil es dich braucht und sich zurückgewiesen fühlen könnte, wenn du nicht auf sein Weinen reagierst. Außerdem kann ein Neugeborenes seine Emotionen noch nicht selbst regulieren und braucht dich dafür: Das nennt man gemeinsame Steuerung. Ein Neugeborenes hat auch noch nicht gelernt, seine Bedürfnisse hinauszuzögern, und der Stresspegel kann schnell ansteigen, wenn auf sein Weinen nicht reagiert wird. Es ist also besser, wenn du zu deinem Baby gehst, wenn es anfängt zu weinen!

Ein Baby im Alter von bis zu 6 Monaten sollte man nicht weinen lassen

Ist dein Baby noch keine 6 Monate alt? Dann empfehlen wir, es nicht weinen zu lassen. Tröste dein Baby immer, wenn es weint. So lernt dein Kleines, dass du immer für es da bist und dass es nicht allein ist. Wenn du dein Baby weinen lässt, kann dies zu einem Gefühl der Unsicherheit und einer schwächeren Bindung führen. Habe keine Angst, dein Baby zu verwöhnen, denn in diesem Alter kann es diesen Zusammenhang noch nicht herstellen 

Bist du manchmal nicht in der Lage, sofort zu reagieren, weil du zum Beispiel eine Pfanne auf dem Herd stehen hast oder mit deinem oder deinen anderen Kind(ern) beschäftigt bist? Keine Sorge! Wenn du ab und zu etwas später reagierst, wird das keinen großen Schaden anrichten. Solange dein Kind weiß, dass du in der Regel da bist, um es zu trösten, bist du auf dem richtigen Weg. Wenn du dein Baby jedoch regelmäßig weinen lässt, kann dies zu einer unsicheren Bindung führen und später im Leben Verhaltensprobleme und ein geringeres Selbstwertgefühl verursachen.

Bedürfnisse hinauszögern

Ab dem 6. Monat lernt dein Baby schon, sich selbst zu trösten und erkennt, dass seine Bedürfnisse nicht immer sofort befriedigt werden. Natürlich ist es noch immer nicht ratsam, dein Baby endlos alleine weinen zu lassen, aber du kannst etwas später reagieren. Dies wird auch als „kontrolliertes Weinen“ bezeichnet. Warte ein paar Sekunden ab, bis du reagierst, aber mache dich zum Beispiel bemerkbar, damit dein Baby weiß, dass du in der Nähe bist. Auf diese Weise lernt dein Baby, dass seine Bedürfnisse befriedigt werden, auch wenn es etwas später ist. Ein spannender Prozess, mit dem natürlich viele Eltern zu kämpfen haben. Benötigst du weitere Tipps oder möchtest du deine Erfahrungen teilen? Lade Sie unsere App
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Dein Baby vor dem Schlafengehen weinen lassen

Weinen zur Schlafenszeit hört sich oft anders an, als wenn etwas wirklich nicht in Ordnung ist. Wenn dein Baby älter ist, wirst due dieses Weinen wahrscheinlich erkennen können. Zeige immer, dass du in der Nähe bist, und dann (ab dem 6. Lebensmonat) kann es nicht schaden, dein Kind eine Weile weinen zu lassen. Achte nur darauf, dass dein Kind sich nicht zu sehr aufregt, denn dann wird das Einschlafen noch schwieriger. 

Dein Baby weint ständig, was nun?

Natürlich ist es normal, dass ein Baby weint. Aber hast du das Gefühl, dass es länger dauert als sonst, kannst du nicht erkennen, was die Ursache ist oder ist dein Baby oft untröstlich?  Wende dich mit deinen Bedenken an deinen Hausarzt oder eine Kindergesundheitsberatungsstelle. Oder auch wenn du das Gefühl hast, dass du mit dem ständigen Weinen deines Babys nicht zurecht kommst oder wenn es zu Stress führt. Fachleute sind immer bereit, dir zu helfen. 

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